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Der Wald - eine ganz besondere Welt

Kräuter als Medizin

Unsere Vorfahren wußten mit den Waldkräutern viel anzufangen - teils medizinisch (auf eine heute noch akzeptable Art), teils aus religiösen Motiven, teils aus schierem Aberglauben.

 Bildquelle: Ernst Klett Verlag - ScharbockskrautZu den medizinisch wirksamen Pflanzen zählte man beispielsweise das Scharbockskraut. Es half gegen allerlei Gebrechen, die man heute als Vitaminmangel-Krankheiten kennt. Und wirklich: Dieses Kraut enthält, wie man heute weiß, außerordentlich viel Vitamin C.

Veilchen galten übrigens noch lange, bis in unser Jahrhundert, als gutes Mittel gegen Fieber. Zu Zeiten unserer Urgroßeltern war Veilchensirup ein beliebtes Hausmittel gegen "Brennende Hitze", gegen Seitenstechen und allerlei andere lästige Alltäglichkeiten. Wie man im 16. Jahrhundert Veilchensirup herstellte, steht im Kräuterbuch des Botanikers Hieronymus Bock von 1551:

„Ein gemein und nützlich kochung für arme leut
nemet Mertzen Violen in der besten blüet
so wie sie noch wol riechen
thunt sie in eine beschlossene zinnkannen
schütten darüber heiß wasser
lassends also sechs oder acht stunden stohn
druckent darnach die blümlein auß
machent das durchgesiegen wasser widerumb heiß
und schütten dasselbig wasser über andre frische violen
wie zum ersten
das thunt drei oder viermal mit andern frischen violen
alsdann nemet das durchgesiegen wasser
thunt darzu den besten hutzucker
wenig oder vil
je nachdem des wassers ist
lassent also zucker und violwasser gar sittiglich
über eine kolilfeuer aufsiegen
bis das es dick würt
als dick ein schön gelautertes honig
dann hat es genug.
wenn es kalt würt
sol mans in einem engen glas
wol verstopft halten zur notturft."

Solcher Sirup aus Märzveilchen schmeckte zumindest nicht schlecht. Was hingegen mit Waldschlüsselblumen angestellt wurde - nämlich:  Bildquelle: Ernst Klett Verlag - WaldveilchenWein zu verbessern -, scheint gastronomisch fragwürdig. Indessen - die herzögliche Hofkammer in Mecklenburg befahl Ende des 17. Jahrhunderts, "eine Quantität von den sogenannten Schlüsselblumen zum Behufe unseres Hofweinkellers sammeln und selbige ungesäumt noch frisch und gut an den Hofwein-Schenk liefern zu lassen."

>> Auch Blumen sind nur Kräuter
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