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Der Wald - eine ganz besondere Welt

Vom Gift der schönen PilzePilze

 Bildquelle: Ernst Klett Verlag - FliegenpilzDie Pilze auf diesen Seiten stellen wir Ihnen vor, weil sie zu den wichtigsten Waldbewohnern gehören. Dass wir Sie damit nicht zum Pilzkundigen machen können, ist sicher. Und so sollen die Hinweise auf diesen Seiten ganz gewiß nicht dazu dienen, Sie zum Sammeln in den Wald zu schicken.

Denn das wäre viel zu gefährlich.

Der Umgang mit Pilzen setzt Erfahrung voraus und verlangt besondere Vorsicht. Vergiftungen sind auch heute noch häufig. Jedes Jahr kommt es dadurch auch in Deutschland zu Todesfällen, besonders durch die Knollenblätterpilze: Schon 0,00005 Gramm eines ihrer Gifte, des Phalloidins, können eine Maus töten. Und für einen Menschen braucht's nicht viel mehr.

Die schrecklichste Katastrophe spielte sich 1918 ab, als ein einziges Pilzgericht 31 Schulkinder umbrachte.

Man darf es wirklich nur bei genauer Kenntnis der Art und ihrer Doppelgänger riskieren, einen Pilz in den Kochtopf wandern zu lassen.

Also: Giftpilze sind gefährlich. Gefährlich aber ist auch der Glaube, man könne durch einfache Tests feststellen, ob von einem Pilz Gefahr droht oder nicht. Was wird da nicht alles erzählt! Man brauche nur einen Silberlöffel an einen Pilz zu halten (manche sagen auch: den Löffel mitsamt den Pilzen zu kochen) - und wem er schwarz werde, sei Gift im Spiel. Und wenn er unverfärbt bleibt, was dann? Kann man dann sorglos sein? Schwarz werden soll auch eine Zwiebel, die man mit giftigen Pilzen kocht.

 Bildquelle: Ernst Klett Verlag - KnollenblätterpilzAndere sagen, ein Pilz, der an einer Schnittstelle blau werde, sei nicht eßbar. So gibt es ein Dutzend Regeln, die alle falsch und deshalb äußerst gefährlich sind. Denn keiner dieser Tests gilt etwas; keiner sagt etwas aus über die Giftigkeit oder Ungiftigkeit eines Pilzes.

Eine der alten Regeln behauptet, Pilze, die auf Baumstümpfen wachsen, seinen immer eßbar. Auch das in falsch, es gibt sehr wohl giftige darunter. Und schließlich wird erklärt, dass Pilze, an denen schon Schnecken oder Würmer gefuttert haben, garantiert unschädlich seien. Denn Tiere wüßten instinktiv, woran sie sind.

Das stimmt schon so etwa, Tiere kennen sich aus. Aber viele niedere Tiere mit ihrem völlig andersartigen Verdauungsapparat nehmen Giftpilze als Leckerbissen, die einem Menschen den Tod bringen würden.

Nein, nur genaue Kenntnis der einzelnen Pilze - und vor allem jener, die giftig sind, sich aber mit genießbaren leicht verwechseln lassen - kann helfen, dass beim Sammeln, Zubereiten und Essen keine schlimmen Irrtümer passieren. Um auf diesem Gebiet sicher zu sein, reicht die Lektüre der vorangegangenen Seiten in diesem Buch bei weitern nicht aus.

Der einzig richtige Weg, um Pilze und ihre Harmlosigkeit (oder eine Gefahr) wirklich kennenzulernen: Begleiten Sie einen erfahrenen Pilzsammler in den Wald und lassen Sie sich möglichst oft genau unterrichten! Volkshochschulen oder naturkundliche Vereine schreiben solche Exkursionen zur Pilzsammelzeit als Lehrgänge aus.

 Bildquelle: Ernst Klett Verlag - PantherpilzDa man nicht schnell Gelegenheit hat, alle Pilze kennenzulernen, die bei uns wachsen, besteht die zweitbeste Möglichkeit darin, sich gründlich mit einigen Pilzen vertraut zu machen, die garantiert unschädlich sind und bei denen keine Verwechslungsgefahr besteht. Möglicherweise läßt man dann beim Pilzesammeln die wohlschmeckendsten Exemplare stehen, weit man sie nicht kennt. Aber dies ist dann immer noch die sicherste Art, mit einem selbstgesammelten Pilzgericht ungefährdet davonzukommen.

Was kann einen Pilz so giftig machen? Was sind das überhaupt für Gifte?

Es lohnt sich, darüber nachzudenken. Man bekommt Respekt vor diesen teils sehr schönen Giftmischern.

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