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Der Wald - eine ganz besondere Welt

 Bildquelle: Ernst Klett Verlag - RobinieFremdlinge in unseren Wäldern

Als wir von den Nadelbäumen sprachen, war schon die Rede davon, dass man seit langem fremde Arten aus dem Ausland importiert und bei uns ansiedelt. Das gilt auch für einige Laubbäume - beispielsweise für die Roteiche oder die Robinie. Beide stammen aus dem Osten Nordamerikas.

Wirtschaftlich spielen sie in unseren Wäldern keine große Rolle, aber sie bereichern die Vielfalt und sind sehr hübsch. Das gilt vor allem für das im Herbst rötliche Laub der Roteiche (die bereits 1721 nach Europa gebracht wurde). Die Robinie lebt bei uns sogar noch länger: Sie kam 1601 hierher. Aber auch die inzwischen so vertraute  Bildquelle: Ernst Klett Verlag - SchwarzerleRoßkastanie ist eigentlich ein Fremdling in unseren Wäldern. Sie war einst nur im östlichen Balkan zu Hause.

Alle Waldbäume haben charakteristische Standorte; dort findet man sie am häufigsten. So steht die Schwarzerle an Bächen und anderen nassen Stellen, die Esche auf nährstoffreichem, feuchtem Boden. Die Hainbuche zieht etwas feuchtere Böden vor als die Rotbuche. Die meidet alle Extreme wie Trockenheit oder auch Nässe; unser wichtigster Laubbaum braucht frische, mineral- und humusreiche, gleichmäßig durchfeuchtete Böden.

Die Stieleiche ist dagegen nicht so heikel; sie kommt fast überall vor.

Arm in Arm und Kron an Krone steht der Eichenwald verschlungen;
Heut hat er bei guter Laune mir sein altes Lied gesungen.
Fern am Rand fing eine junge Eiche an sich sacht zu wiegen.
Und dann ging es immer weiter an ein Sausen, an ein Biegen!
Kam es her in machtgem Zuge, schwoll es an zu breiten Wogen,
Hoch sich auf den Wipfeln wälzend kam die Sturmesflut gezogen.
Und nun sang und pfiff es graulich in den Kronen, in den Lüften,
Und dazwischen knarrt und röhnt es unten in den Wurzelgrüften.
Manchmal schwang die höchste Eiche gellend ihren Schaft alleine,
Donnernder erscholl nur immer drauf der Chor vom ganzen Haine.
Einer wilden Meeresbrandung hat das schöne Spiel geglichen,
Alles Laub war, weißlich schimmernd, starr nach Süden hin gestrichen.
Also streicht die alte Geige Pan der Alte, laut und leise,
Unterrichtend seine Wälder in der alten WeItenweise.
In den sieben Tönen schweift er unerschöpflich auf und nieder,
in den sieben alten Tönen, die umfassen alle Lieder.
Und es lauschen still die jungen Dichter und die jungen Finken,
Kauernd in den dunklen Büschen sie die Melodien trinken.

Gottfried Keller

>> Im Laubwald geht's um Buche und Eiche
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