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Der Wald - eine ganz besondere Welt

Schwarzer Holunder
Sambucus nigra

Früher standen Holunderbüsche in jedem Dorf. Die gehörten einfach dazu. Heute sieht man sie weitaus seltener.

 Bildquelle: Ernst Klett Verlag - Schwarzer HolunderFriedrich Schiller hat den Holunder literaturfähig gemacht; gleich drei Zeilen nach der berühmten Behauptung "Durch diese hohle Gasse muß er kommen!" erklärt Armbrustschütze Tell, wie er sich in den Hinterhalt zu begeben gedenkt: "Dort der Holunderstrauch verbirgt mich ihm ...-„

Der Holderbusch oder Hollerbusch - wie er auch heißt - wächst am liebsten auf frischen, nährstoffreichen Böden. Im Wald findet man ihn meist in Tälern, neben einem Bach oder auf kahlgeschlagenen Flächen. Er wächst sehr schnell und kann auf diese Weise acht Meter hoch werden - eine respektable Höhe für einen Busch. Gelegentlich entwickelt er sich zu einem richtigen Bäumchen mit ausladender Krone.

Die Zweige des Holunders - anfangs noch grün, später mit grauer Rinde und Warzen - sind sehr zerbrechlich und mit weißem Mark gefüllt. Die tiefgrünen Blätter bestehen aus fünf bis sieben Teilblättern mit sägeförmigem Rand.

Im Mai und Juni blüht der Holunder. Sein etwas unangenehmer Duft ist unverwechselbar. Die kleinen, gelblichweißen Blüten sind zu einer Art Schirm zusammengefaßt. Das macht es dem Sammler leicht, später die Früchte - kleine, violettschwarze Beeren - zu pflücken. Sie sind voll süßem Saft und lassen sich zu Kaltschalen, Wein, Schnaps und Likör verarbeiten.

In der Heilkunde gilt der Holunder als abführend und harntreibend; aus seinen Blüten kochte man den schweißtreibenden "Fliedertee" (denn in Norddeutschland wird der Holunder "Flieder" genannt).

Hin und wieder wird davor gewarnt, den Schwarzen Holunder nicht mit dem Zwerg-Holunder (Sambucus ebulus) zu verwechseln; der kann nämlich giftig wirken. Doch die Gefahr, dass man sich täuscht, ist nicht groß: Der Zwerg-Holunder wird höchstens anderthalb Meter groß, ist krautig und unverzweigt.

 Bildquelle: Ernst Klett Verlag - Schwarzer Holunder

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